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Geregelte Freiwilligendienste


Was zeichnet den geregelten Freiwilligendienst aus?

Unabhängig davon, mit welcher Organisation du ins Ausland gehst, zeichnet sich der gesetzlich geregelte Freiwilligendienst durch bestimmte Merkmale aus, die gleichzeitig die wesentlichen Unterschiede zur flexiblen Freiwilligenarbeit gewerblicher Anbieter darstellen:

Bewerbung

Um einen geregelten Freiwilligendienst zu leisten, musst du dich bewerben. Du suchst dir demzufolge nicht einfach dein Wunschprojekt aus und meldest dich dafür an, sondern durchläufst einen Bewerbungsprozess. Dementsprechend benötigt diese Art des freiwilligen Engagements eine längere Vorlaufzeit, als es bei der flexiblen Freiwilligenarbeit der Fall ist.

Längerer Auslandsaufenthalt

Die gesetzlich geregelte Form der Freiwilligenarbeit sieht immer einen längeren Aufenthalt im Gastland vor. Mindestens dauert dieser einige Monate, in der Regel aber ein ganzes Jahr. Dies hat den positiven Effekt, dass du dich eindringlich mit dem Projekt, deiner Tätigkeit vor Ort sowie dem Land und seiner Bevölkerung auseinandersetzt. Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) bildet hier insofern eine Ausnahme, als dass die Mindestdauer lediglich zwei Monate beträgt. Beim Programm „weltwärts” hingegen ist sogar ein geregelter Freiwilligendienst von bis zu 24 Monaten möglich.

Geregelte Rahmenbedingungen

Für die Programmdurchführung gibt es diverse gesetzliche Vorgaben, an die sich die Programme, die Freiwillige ins Ausland vermitteln, halten müssen. Die Bedingungen sind also vorgegeben und vertraglich festgelegt.

Finanzielle Förderung

Im Gegenzug dafür, dass die Programme die gesetzlichen Vorgaben einhalten, erhalten sie zur Durchführung Fördermittel aus öffentlicher Hand. Diese finanzielle Förderung bedeutet, dass Freiwillige entweder gar keine oder nur einen Teil der Kosten selbst tragen.

Seminare

Die Teilnahme an Seminaren im Rahmen des gesetzlich geregelten Freiwilligendienstes ist verpflichtend. Am Anfang steht ein Einführungsseminar, das der Vorbereitung auf den Einsatz dient. Während des Auslandsaufenthaltes finden normalerweise Zwischenseminare statt, bei denen die bisherigen Erfahrungen reflektiert werden. Mitunter bieten die Organisationen zusätzlich begleitende Seminare im Gastland an. Nach der Rückkehr folgt zudem ein Nachbereitungsseminar.

Die Finanzierung bei den verschiedenen Programmen

Der gesetzlich geregelte Freiwilligendienst erfolgt immer im Rahmen eines Programms. Durchgeführt werden diese Programme von sogenannten Entsendeorganisationen. Zu den staatlich geförderten Programmen gehören „weltwärts”, „kulturweit” und der Europäische Freiwilligendienst (EFD). Diese Freiwilligen-Projekte werden in vollem Umfang finanziell gefördert und sind somit für die Teilnehmer (zumindest nahezu) kostenlos.

Das trifft allerdings nicht auf alle Programme zu. Einige erhalten zwar Zuschüsse, diese reichen jedoch zur Deckung der Gesamtkosten nicht aus. So verhält es sich beispielsweise bei Workcamps, bei denen Teilnehmer die Kosten für ihre An- und Abreise selbst tragen und überdies eine Vermittlungsgebühr entrichten. Beim Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) und beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) erwarten die Entsendeorganisationen, auch Träger genannt, ebenfalls einen finanziellen Beitrag der Freiwilligen. Hierzu empfiehlt es sich, einen sogenannten Spenderkreis aufzubauen: Du suchst Unterstützer (Freunde, Verwandte Bekannte), die dich finanziell fördern.

Beispielhafte Freiwilligenarbeit-Projekte

So läuft die Suche nach einem Einsatzplatz ab

Höchstwahrscheinlich beginnt deine Suche nach einer geeigneten Stelle auf der Internetpräsenz des jeweiligen Programms. Dort findest du allerlei interessante Informationen rund um den Freiwilligendienst ebenso wie konkrete Einsatzstellen und Entsendeorganisationen. Bei „weltwärts” und „kulturweit” werden zum Beispiel sämtliche Projekte mitsamt Kontaktdaten der Entsendeorganisationen vorgestellt. Ähnliche Listen, Übersichten oder Datenbanken stehen auf den Webseiten der übrigen Programme zur Ansicht bereit bzw. sind dort verlinkt. So kannst du dich in Ruhe umschauen nach einem Einsatzplatz, der deinen Vorstellungen und Fähigkeiten entspricht. Hast du einen für dich interessanten Träger gefunden, kontaktierst du diesen direkt und bewirbst dich dort.

Die Details zum Bewerbungsprozess erfährst du beim Programm deiner Wahl – die Auswahlverfahren und Bewerbungsfristen variieren nämlich. Grundsätzlich solltest du dich ca. ein Jahr im Voraus auf die Suche machen und deine Bewerbung angehen.

Anbieter für geregelte Freiwilligendienste

Hier findest du weitere Inforomationen zu einigen Anbietern und Programmen für geregelte Freiwilligendienste im In- und Ausland:

Vor- und Nachteile

Hier noch einmal die Vor- und Nachteile des geregelten Freiwilligendienstes – insbesondere im Vergleich zur flexiblen Freiwilligenarbeit – im Überblick:

Pro

+ Finanzielle Förderung
+ langer Aufenthalt ermöglicht intensive Erfahrung und Auseinandersetzung mit dem Gastland und der Tätigkeit

+ Sicherheit und Orientierung durch geregelte Rahmenbedingungen
+ Kompetente Beratung und Austauschmöglichkeiten bei Seminaren

Contra

- eingeschränkte Flexibilität in Bezug auf Länderauswahl und Tätigkeit
- keine kurze Aufenthaltsdauer möglich
- relativ zeitintensiver Bewerbungsprozess 
- lange Vorlaufzeit und Planungsphase

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