Die Bezeichnung „Freiwilliges Soziales Jahr” wird häufig als Oberbegriff für Freiwilligenarbeit verwendet, ob im Ausland oder in Deutschland. Das ist jedoch nicht korrekt. Vielmehr handelt es sich beim FSJ um eine eigenständige Form von (Jugend-) Freiwilligendienst, für die dementsprechend bestimmte Vorgaben und Rahmenbedingungen gelten. Nicht jede längere Freiwilligenarbeit im Ausland ist also automatisch ein Freiwilliges Soziales Jahr.
Allerdings gibt es neben dem FSJ noch zahlreiche weitere Möglichkeiten für ein freiwilliges Engagement im Ausland. Einige davon werden finanziell gefördert und unterliegen bestimmten Auflagen (gesetzlich geregelte Freiwilligendienste). Bei anderen, von kommerziellen Anbietern organisierten, kommen die Freiwilligen selbst für die anfallenden Kosten auf, haben aber weitaus mehr Entscheidungsfreiheit in Bezug auf die Dauer, das Reiseziel und die Tätigkeiten (flexibler Freiwilligendienst).
Dein FSJ im Ausland kannst du in folgenden Bereichen absolvieren:
Das FSJ ist nicht auf bestimmte Länder beschränkt – es kann weltweit stattfinden.
Ein Freiwilliges Soziales Jahr dauert mindestens 6 und maximal 18 Monate, wobei eine Dauer von einem Jahr, wie der Name schon sagt, die Regel ist.
Wenn du folgende Eigenschaften mitbringst, kommt ein FSJ im Ausland für dich infrage:
Es gibt diverse Organisationen, die ein FSJ im Ausland anbieten. Wichtig ist: Der Träger (Anbieter) muss seinen Hauptsitz in Deutschland haben und hier als Träger zugelassen sein. Dein Dienst im Ausland muss überdies als ganztägige Tätigkeit angelegt sein.
Adressen und Anlaufstellen der Bundesländer findest du hier.
Für deine An- und Abreise kommst du als FSJler selbst auf. Ursprünglich wurden die darüber hinaus anfallenden Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Visa vollständig vom Träger (Anbieter) übernommen.
Dies änderte sich jedoch, als die staatlichen Fördermittel für das FSJ gekürzt wurden. Daher erwarten die Träger heute in aller Regel von den Freiwilligen, dass sie sich finanziell beteiligen bzw. die Kosten weitestgehend selbst tragen. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, einen sogenannten Spenderkreis aufzubauen: Du suchst Unterstützer (Freunde, Verwandte Bekannte), die dich finanziell fördern. Als Gegenleistung teilst du deine Erfahrungen mit Ihnen und informierst sie über Land und Leute.
Zu den Leistungen, die du während deines Auslandseinsatzes erhältst, gehören eine Auslandskranken- und Unfallversicherung sowie ein monatliches Taschengeld. Auch die Bezahlung der in Deutschland fortlaufenden gesetzlichen Versicherungen (Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) ist sichergestellt.
Eine passende FSJ-Stelle zu finden, liegt in deiner Verantwortung. Hierzu suchst du dir einen Anbieter in deinem Bundesland (Anlaufstellen: siehe Link weiter oben). Auf den Websites der einzelnen Träger erfährst du Details zu den dort geltenden Bewerbungsverfahren. Da es oft mehr Bewerber als Plätze gibt, solltest du dich mindestens ein Jahr im Voraus bewerben. Begib dich also rechtzeitig auf die Suche.
Eine Fachkraft leitet dich bei der Arbeit an. Pädagogische und fachliche Betreuung sorgen dafür, dass die Arbeit möglichst optimal ausgeführt wird und alle Teilnehmer einen hohen Nutzen aus ihrem sozialen Auslandsjahr ziehen können. Am Ende des Jahres erstellt jeder Teilnehmer eine Seminararbeit und erhält schließlich ein Zeugnis über das im Jahr geleistete Engagement.
Zur besseren Vorbereitung auf dein FSJ im Ausland nimmst du an einem vom Träger initiierten vierwöchigen Seminar teil. Die Hälfte dieses Seminars kann im Ausland stattfinden. Nach der Rückkehr folgt ein Nachbereitungsseminar, das eine Woche in Anspruch nimmt. Dort tauschst du dich mit anderen FSJlern aus und berichtest von deinen Auslandserfahrungen.
Mehr zum Thema findest du auf der Internetseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/engagement-und-gesellschaft
oder zum Thema Bundesfreiwilligendienst z.B. auch hier:
http://www.bundesfreiwilligendienst.de/