Wochenenden sind ja eigentlich immer zu kurz. Und auch ein dreiwöchiger Urlaub reicht oft nicht aus, um den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Er reicht schon gar nicht für all die guten und sinnvollen Dinge, die man schon immer tun wollte, ob Spanischkurs, ehrenamtliche Hilfe im örtlichen Tierheim oder Freiwilligenarbeit in einem Kindergarten in Simbabwe. Die Lösung für alle, die endlich etwas von ihrer langen Bucket-Liste in die Tat umsetzen möchten: ein Sabbatical
Ein Sabbatjahr, auch als Sabbatical bekannt, ist eine temporäre Auszeit vom Berufsleben. Anders als der Name vermuten lässt, muss das Sabbatjahr keinesfalls ein ganzes Jahr dauern, sondern kann auch einen kürzeren Zeitraum umfassen, zum Beispiel drei oder sechs Monate. Die Auszeit vom Job kann helfen, dem Arbeitsstress effektiv entgegenzuwirken: Abstand nehmen, Kraft schöpfen, einen Traum verwirklichen – und dann mit neuer Motivation an den Arbeitsplatz zurückkehren.
Während sich die einen im Sabbatjahr den Traum vom Eigenheim erfüllen, reisen andere um die Welt. Wieder andere nutzen die Zeit, um eine Fremdsprache zu erlernen oder sich anderweitig weiterzubilden. Es gibt aber auch diejenigen, die weniger an sich selbst und mehr an andere denken: Sie nutzen ihr Sabbatjahr, um einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, indem sie Freiwilligenarbeit leisten. Das ist eine tolle Möglichkeit, um die berufliche Auszeit sinnvoll zu gestalten und sich dabei auf den verschiedensten Ebenen weiterzuentwickeln. Was du alles zur Freiwilligenarbeit während des Sabbatjahrs wissen musst, verrät dir dieser Beitrag.
Freiwilliges Engagement kann nicht nur in Form eines Ehrenamts oder Nachbarschaftshilfe in Deutschland geleistet werden, immer beliebter wird auch die Möglichkeit, für eine Zeit ins Ausland zu gehen, um als Volunteer ein Freiwilligenprojekt zu unterstützen. Viele Arbeitnehmer nutzen ihr Sabbatjahr, um im Rahmen von Freiwilligenarbeit etwas Gutes zu tun. Auch im Rahmen einer nur vier- oder achtwöchigen Auszeit ist das möglich. Die Tätigkeiten sind vielfältig: Manche geben ehrenamtlich Englischunterricht, andere packen bei der Aufforstung des Regenwalds mit an, wieder andere engagieren sich in einem Fußballprojekt für Straßenkinder.
Einfach mal den Joballtag hinter sich lassen und das Leben genießen, das klingt ja grundsätzlich ganz hervorragend – doch ist das wirklich alles?! Natürlich nicht! Gerade wenn es um Freiwilligenarbeit (im Ausland) geht, ist das Sabbatical nicht etwa nur ein verlängerter Urlaub zur Entspannung, sondern eine bereichernde und herausfordernde Zeit. Eine Zeit, in der man arbeitet. Nur eben nicht im gewohnten Job. Dafür entscheidet man sich natürlich aus einer bestimmten Motivation heraus – weil man sich Folgendes erhofft:
Ein Sabbatjahr bringt dich in jedem Fall persönlich weiter und kann auch ein Pluspunkt im Lebenslauf sein, wenn du nicht nur in der Hängematte gedöst, sondern die Auszeit sinnvoll verbracht hast – zum Beispiel mit freiwilliger Arbeit in einem gemeinnützigen Projekt.
Freiwilligenarbeit im Ausland hat viele Gesichter. Das ist auch gut so, denn es bedeutet, dass du dein Sabbatjahr exakt nach deinen Wünschen und Vorstellungen gestalten kannst. Es gibt nicht „die eine Standardlösung“, mit der sich jeder zufriedengeben muss. Stattdessen kannst du eigenständig entscheiden:
Grundsätzlich kann Freiwilligenarbeit, wie du sie auch im Rahmen eines Sabbaticals leisten kannst, in verschiedene Gruppen unterteilt werden:
Tierschutz, Sprachunterricht, Entwicklungszusammenarbeit, Ausbau der Infrastruktur, Farmarbeit – Freiwilligenarbeit im Ausland kann ganz unterschiedlich aussehen. Welches Projekt für dich sinnvoll ist, hängt in der Regel von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel deiner Vorerfahrung, Interessensschwerpunkten und verfügbaren Plätzen im Projekt vor Ort ab. Es gibt jedoch in den meisten Ländern einen besonders hohen Bedarf im Sozialwesen und im Bereich der Bildung.
Hier ein Überblick, in welchen Bereichen du dich während deines Sabbaticals engagieren kannst:
Du siehst, du hast schier endlose Möglichkeiten für dein Sabbatical. Auf unserer Plattform Freiwilligenarbeit.de findest du zahlreiche weitere Inspirationen und konkrete Projekte für deine Freiwilligenarbeit während des Sabbatjahrs.
Sabbatees können fast überall auf der Welt Freiwilligenarbeit leisten. Besonders viele Einsatzmöglichkeiten gibt es in den sogenannten Entwicklungsländern in Afrika, Asien sowie Mittel- und Südamerika. Doch auch in Osteuropa finden sich viele Projekte, die Freiwillige aufnehmen.
Besonders im Sozialwesen besteht Bedarf an freiwilligen Helfern. Unterstützung für Kinder, Jugendliche, Senioren und Menschen mit Behinderung wird überall auf der Welt gebraucht. Darüber hinaus gibt es je nach Region jeweils spezifische Tätigkeitsbereiche, in denen schwerpunktmäßig Freiwilligenarbeit geleistet wird. Ein paar Beispiele:
Ehe dein Abenteuer beginnen kann, musst du es jedoch gut vorbereiten. Ein Sabbatical planen kann schnell zu einer kleinen Herausforderung werden. Darum ist es wichtig, dass du genau weißt, was du alles im Vorfeld klären musst.
Schritt #1: Wirf einen Blick in deinen Arbeitsvertrag! Wenn du Glück hast, ist dort die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen, bereits geregelt. Wenn du Beamter oder Lehrer bist, hast du auf jeden Fall Anspruch auf ein Sabbatical.
Schritt #2: Sprich mit deinem Vorgesetzten! Die Organisation von einem Sabbatical funktioniert nicht ohne Absprachen mit dem Chef. Dieser muss die Auszeit nicht nur unter Umständen genehmigen, sondern sollte auch mitreden, wenn es um Themen wie Finanzierung, Dauer und Vertretung geht.
Schritt #3: Plane die Finanzierung deiner Auszeit! Das liebe Geld spielt eine zentrale Rolle bei der Planung deines Sabbatjahres. Denn wenn du nicht deinem Hauptberuf nachgehst, hast du auch keine geregelte Einnahmequelle. Ein Sabbatical finanzieren funktioniert auf unterschiedlichen Wegen, beispielsweise mit Zeitkonten und/oder Gehaltsfortzahlung. Was du unbedingt beachten solltest, sind die zusätzlichen Kosten, die im Fall mancher Projekte auf dich zukommen.
Schritt #4: Halte alle Absprachen mit dem Arbeitgeber in einem Vertrag fest! In diesem Dokument sollte beispielsweise geklärt werden, wie lang das Sabbatical dauert und auf welche Weise es finanziert wird. Weitere mögliche Punkte des Vertrags sind u.a.: „Unter welchen Umständen darf der Arbeitgeber den Arbeitnehmer kontaktieren?“, „Vertretung des Arbeitnehmers“ und „Arbeitsverhältnis nach dem Sabbatical“. Ein solcher Vertrag erscheint vielleicht auf den ersten Blick lästig. Aber er hilft sowohl dir als auch deinem Arbeitgeber, dem Sabbatical entspannter entgegenzublicken.
Schritt #5: Finde ein spannendes Projekt! Wenn alle Rahmenbedingungen geklärt sind und dir dein Arbeitgeber grünes Licht gegeben hat, kannst du endlich nach einem passenden Volunteering-Programm suchen. Hier findest du ein paar Anregungen und Hilfe für deinen Entscheidungsprozess.
Schritt #6: Kläre den ganzen „Papierkram“! Gelten deine Versicherungen auch fürs Ausland? Brauchst du vielleicht ein Visum und/oder eine Arbeitsgenehmigung? Welche Impfungen sind wichtig? Fragen wie diese sind zwar extrem nervig, müssen vor dem Beginn deines Social Sabbaticals aber unbedingt beantwortet werden. Plane unbedingt genügend Zeit, um dich mit allen Punkten auf deiner Checkliste auseinanderzusetzen.
Mit diesen Tipps wird dein Social Sabbatical eine inspirierende, unvergessliche Erfahrung: