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Nachhaltigkeit im Voluntourismus


Freiwilligenarbeit im Ausland boomt. Immer mehr junge Menschen gehen ins Ausland, um sich dort für einen längeren Zeitraum ehrenamtlich in einem Freiwilligenprojekt zu engagieren – ob in Kinderheimen, Tierschutzprojekten oder Schulen in Afrika, Asien oder Südamerika. Neben den internationalen Freiwilligendiensten, die von gemeinnützigen Entsendeorganisationen angeboten werden, gibt es mittlerweile immer mehr spezielle Programme von gewerblichen Anbietern. Solche Angebote für Freiwilligenarbeit im Ausland laufen oft unter dem Namen „Voluntourismus“. Sie werden immer beliebter bei jungen Erwachsenen, da sie zeitlich flexibler und für alle zugänglich sind.

Verschiedene Volunteer-Programmarten

Mittlerweile gibt es auf dem Markt sehr viele unterschiedliche Programmarten von Voluntourismus, die jungen Erwachsenen eine große Auswahl bieten. Von kurzen Freiwilligeneinsätzen ab zwei Wochen mit integriertem Sprachkurs bis hin zu langen Auslandsaufenthalten in den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen – es ist für jeden das passende Angebot dabei!

Junge Menschen reisen mit der unterschiedlichsten Motivation in die Projekte im Ausland – sich sozial engagieren, interkulturelle Lernerfahrungen machen und das Land intensiv erleben. Dafür kann Voluntourismus doch nur gut sein! Oder? Leider steht Voluntourismus immer öfter in der Kritik. 

Kritik an Volunteer-Projekten

Nicht selten ist die Rede von überfüllten Volunteer-Projekten, Ausbeutungen der lokalen Bevölkerung durch Profit-orientierte Veranstalter, schlecht organisierten Programmen in Schulen oder gar vorgetäuschten Waisenhäusern. Sind Volunteer-Programme tatsächlich so sinnvoll, wie sie behaupten zu sein? Reicht es aus, lediglich eine gewisse Motivation mitzubringen ohne jegliche Erfahrung? Wem wird überhaupt geholfen mit solchen Einsätzen und welche Einsätze bringen wirklich etwas?

Nutzen für die Freiwilligen UND für die Einheimischen

Inwiefern der Freiwilligentourismus sinnvoll oder nicht ist, hängt davon ab, wie die einzelnen Freiwilligenprogramme umgesetzt werden. Welche Eigenschaften müssen also Voluntourismus-Programme aufweisen, damit sie tatsächlich positive Auswirkungen für alle Beteiligten erzielen können? Als „gute Arbeit“ versteht man zum einen den Umgang mit den Bewerbern und Freiwilligen. Werden sie vorher gut genug und wahrheitsgemäß informiert? Wie werden Freiwillige ausgewählt? Gibt es eine Vorbereitungsphase vor dem Auslandsaufenthalt und eine Betreuung vor Ort?

Zum anderen muss auch das Projekt selbst und seine Auswirkungen betrachtet werden. Kennt die Organisation auch ihre angebotenen Projekte genau? Wird mit Partnern vor Ort zusammengearbeitet und geeignete Stellen für Freiwillige entwickelt? Bringen die Projekte den Einheimischen vor Ort auch längerfristig etwas?

Freiwilligenprogramme müssen also immer aus zwei Perspektiven betrachtet werden:

  • Die Wirkungen auf die Freiwilligen, die in die Projekte gesandt werden 
  • die Wirkungen auf die Einheimischen vor Ort.

Nachhaltigkeit & kultureller Austausch

Für die teilnehmenden Freiwilligen sollte ein solcher Freiwilligeneinsatz auch etwas bringen und nicht nach hinten losgehen. Der Anbieter sollte daher sicherstellen, dass die Freiwilligen bestmöglich vorbereitet werden auf einen solchen Auslandseinsatz. Viele sind das erste Mal auf einem längeren Auslandsaufenthalt. Da ist es wichtig, dass eine gute Begleitung durch den Anbieter gegeben ist, auch im Land selbst. Auch die geeignete Unterbringung, z.B. in einer Gastfamilie und die richtige Platzierung in einem Freiwilligenprojekt je nach Erfahrung und Interesse der Teilnehmer sind ganz wichtige Faktoren. Denn das Projekt soll ja auch für die Freiwilligen von Nutzen sein. Sie können dadurch wertvolle praktische Erfahrungen für einen späteren Beruf sammeln. Aber auch die interkulturellen Erfahrungen und das Erlernen sogenannter „Soft Skills“ ist für die Persönlichkeitsentwicklung gerade bei jungen Erwachsenen sehr wichtig.

Die andere Seite eines Freiwilligenprojektes stellt die lokale Bevölkerung da. Letztendlich werden solche Projekte ja konzipiert, um die Einheimischen zu unterstützen. Es sollte von der lokalen Bevölkerung initiiert und nicht in erster Linie für Freiwillige geschaffen worden sein. Daher zeichnet sich ein gutes Voluntourismus Angebot vor allem dadurch aus, dass die lokale Bevölkerung darin integriert wird und es mit den Freiwilligen zu einem interkulturellen Austausch kommt. Die Zusammenarbeit zwischen dem Anbieter in Deutschland und dem Aufnahme Projekt sollte also funktionieren. Die Aufgabenverteilungen im Projekt und Tätigkeiten für die Freiwilligen müssen klar verteilt sein und natürlich dürfen die Freiwilligen der lokalen Bevölkerung durch deren Mithilfe im Projekt keine Arbeitsplätze wegnehmen.

Wie finde ich heraus, ob ein Voluntourismus-Angebot gut ist?

Auf den nachfolgenden Seiten erklären wir dir, wie du ein passendes Voluntourimus Angebot für dich findest. Erfahre hier, wie du ein potentielles Projekt schon vorab auf Nachhaltigkeit prüfen kannst und auch die Qualität der ausführenden Volunteer-Organisation anhand von bestimmten Auswahlkriterien beurteilst.

>> Qualitätsmerkmale Volunteer-Organisationen

>> Inhalte der Projektarbeit prüfen

Unser Tipp: Experten-Interview zum Thema

>> Nachhaltigkeit im Voluntourismus

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