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Warum kostet Freiwilligenarbeit Geld?


Sich freiwillig für ein gemeinnütziges Projekt im Ausland engagieren und dafür zahlen? Das leuchtet dir vielleicht nicht auf Anhieb ein. Hier erfährst du, warum das Ganze nicht nur notwendig, sondern auch sinnvoll ist.

Im Gegensatz zu gesetzlich geregelten Freiwilligendiensten, die immer mit einem langen Auslandsaufenthalt und einem Bewerbungsprozess verbunden sind, wird die flexible Freiwilligenarbeit nicht durch Gelder aus öffentlicher Hand, etwa vom Bund oder von der EU, gefördert. Die Durchführung von Volunteering-Programmen im Ausland ist aber eine recht kostenintensive Angelegenheit. Da Anbieter flexibler Freiwilligenarbeit keinerlei finanzielle Unterstützung erhalten, entrichten Volunteers eine Teilnahmegebühr. 

Zu den weiteren Kosten, die für Freiwilligenarbeit anfallen, zählen zum Beispiel:

  • Anreisekosten ins Gastland und Transportkosten vor Ort
  • Verpflegung und Unterkunft der Freiwilligen
  • Auslandsreiseversicherungen, z.B. Auslandskranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung
  • Bei der Vermittlung durch eine Organisation: Ggf. Beiträge zu administrativen Kosten sowie für Beratungs- und Betreuungsleistungen
  • In manchen Fällen fließen Volunteer-Beiträge auch direkt in das Freiwilligenprojekt, z.B. zur Aufrechterhaltung von Organisationsstrukturen vor Ort.

Genauere Infos zu diesen Punkten findest du in den folgenden Textabschnitten:

Kosten im Zielland – Unterkunft, Verpflegung und mehr 

Leider beschränken sich die Kosten im Gastland nicht auf Kost und Logis vor Ort, wie viele zuerst annehmen. Dennoch stellt dies natürlich einen großen Posten dar. Los geht es jedoch schon früher, nämlich bei der Ankunft am Flughafen – der Transfer von dort zur Unterkunft kostet Geld. Der Anbieter übernimmt ferner die Versicherungsgebühren für die Freiwilligen. Manchmal gehören Einführungsseminare oder Zwischentreffen mit anderen Volunteers zum Programm, deren Organisation und Durchführung ebenfalls finanziert werden muss. Bei einigen wenigen Programmen ist der Flug bereits im Preis inbegriffen; diese fallen dann verständlicherweise entsprechend teurer aus.

Betreuung der Volunteers

Zu Beginn und während des Projekts werden Freiwillige betreut, entweder direkt durch Teammitglieder des Anbieters oder von Mitarbeitern einer Agentur, die sich um die Teilnehmer vor Ort kümmern. So oder so entstehen dabei Personalkosten, die zum Teil durch die Zahlungen der Volunteers gedeckt werden, die dafür bei etwaigen Fragen oder Problemen einen qualifizierten Ansprechpartner haben.

Oft investieren die Veranstalter Teile der Gebühren in das jeweilige Projekt. In dem Fall unterstützt du als Freiwillige(r) das Projekt sowohl praktisch als auch finanziell. 

Kosten in Deutschland – Organisation und Vorbereitung

Nicht erst im Zielland, sondern bereits in Deutschland entstehen Kosten. Ein Volunteering-Programm, insbesondere eines von hoher Qualität, will gut organisiert sein, und zwar von Anfang bis Ende. Die Mitarbeiter des Veranstalters konzipieren die Programme und koordinieren diverse Abläufe. Darüber hinaus halten sie Kontakt zu den Menschen, die das Projekt vor Ort betreuen – das sind entweder eigene Teammitglieder des Anbieters beziehungsweise die Betreiber des Projekts selbst oder aber die Mitarbeiter einer Agentur, die diese Aufgaben übernimmt. Diese Arbeit ist essenziell, damit bei deinem Auslandsaufenthalt alles möglichst reibungslos funktioniert.

Beratung im Vorfeld

Mit ihrer oftmals langjährigen Erfahrung beraten die Anbieter angehende Freiwillige schon im Vorfeld kompetent und ausführlich in allen Fragen rund um den Einsatz. Zudem finden häufig Vorbereitungskurse statt, in denen die Teilnehmer alles erfahren, was sie für einen gelungenen Einstieg in die Freiwilligenarbeit im Ausland wissen müssen.

Laufende Kosten der Veranstalter

Nicht zuletzt entstehen bei Veranstaltern flexibler Freiwilligenarbeit die üblichen Fixkosten, die jedes Unternehmen trägt, für Miete, Strom und Wasser. Hinzu kommen Einrichtungsgegenstände und Computer für das Büro. Zusätzliche Kosten verursachen Website, Informationsmaterial wie Broschüren und Marketing, zum Beispiel in Form von Messeauftritten. Kurzum: Die Anbieter zahlen an verschiedenen Stellen Geld für Dinge, von denen die Volunteers indirekt profitieren.

Ein längerer Aufenthalt lohnt sich!

In der Regel verhält es sich so, dass Programmteilnehmer einen Grundpreis zahlen, der die Gesamtkosten für die ersten Wochen ihres Aufenthalts abdeckt. Bei einem längeren Einsatz wird das Programm nicht etwa exponentiell teurer, denn dann stellen Unterkunft und Verpflegung die einzigen kostenpflichtigen Leistungen dar. Insofern lohnen sich lange Volunteering-Aufenthalte finanziell mehr als kurze. Davon abgesehen kommt ein längerer Einsatz auch dem Projekt zugute.

Abschließend bleibt zu sagen, dass du bei allen Angeboten genau in Erfahrung bringen solltest, wie sich die Teilnahmegebühren zusammensetzen und welche Leistungen du für dein Geld erwarten darfst. Eine gute, seriöse Organisation ist diesbezüglich transparent und wird deine Fragen gern beantworten.

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