Internationale Freiwilligenarbeit im Bereich des Klimaschutzes ist nicht erst seit den Anfängen von Fridays For Future bei deutschen Volunteers sehr beliebt. Aber die FFF-Bewegung hat letztendlich dazu beigetragen, dass sich immer mehr insbesondere junge Menschen die Frage gestellt haben, wie sie aktiv zum Klimaschutz auf der Welt beitragen können. Jahr für Jahr steigt daher auch die Anzahl derer, die sich als Freiwillige in Asien, Afrika, Lateinamerika aber auch in Europa für den Klimaschutz einsetzen.
Angesichts der massiven Aufgaben, die zur Erfüllung des 1,5-Grad-Ziel erforderlich sind und den immensen Herausforderung, die es im Natur- und Umweltschutz zu bewältigen gibt, bleibt für einen selbst oftmals das Gefühl von Stillstand und Hilflosigkeit zurück sowie der Glaube, dass man alleine doch sowieso nichts bewegen kann. Alle Volunteers, die sich in den vergangenen Jahren bereits in Klimaschutzprojekten engagiert haben, würden dem sicherlich vehement widersprechen.
Überall auf der Welt gibt es großen Bedarf und zunehmend auch immer mehr gut organisierte Umwelt- und Klimaschutzprojekte, bei denen Volunteers sich im Rahmen von Freiwilligenarbeit aktiv einsetzen und gemeinsam mit anpacken können; und zwar dort, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird.
Der Vorteil von Freiwilligenarbeit im Allgemeinen besteht unter anderem darin, dass du dich bewusst für eine Tätigkeit entscheidest, die anstrengend und vielleicht auch manchmal belastend sein kann. Folglich sind die allermeisten Volunteers (und vermutlich auch du selbst) hochmotiviert und engagiert; denn sie wissen, dass ihr Engagement einem sinnvollen und nachhaltigen Nutzen dient - in diesem Fall dem Klimaschutz!
Wenn dir Umwelt- und Klimaschutz am Herzen liegen, dann kannst du mittlerweile zwischen einer Vielzahl spannender Projekte weltweit auswählen, bei denen du aktiv mitarbeiten kannst. Vorkenntnisse sind bei den allermeisten Hilfseinsätzen nicht erforderlich. Wenn Du beherzt mit anpacken kannst und über gute Sprachkenntnisse in Englisch oder Spanisch (für Freiwilligenarbeit in Süd- und Mittelamerika) verfügst, kommen viele dutzende Freiwilligenprojekte für dich in Frage. Drei davon haben wir exemplarisch für dich zusammengestellt.
Ghana ist ein Küstenstaat im Westen Afrikas mit atemberaubender Natur: Strand und Meer auf der einen Seite, dichter Urwald auf der anderen Seite und mittendrin die Hauptstadt Accra mit ihren rund 2,5 Millionen Einwohnern. Dort befindet sich ein Nachhaltigkeitsprojekt, an dem interessierte Volunteers mitwirken können. Es geht darum, die traditionelle Energiegewinnung mittels Holzkohle-Verbrennung, gegen eine nachhaltigere Methode auszutauschen. In deren Mittelpunkt steht die schnell nachwachsende Bambus-Pflanze, die in Ghana nahezu an jeder Ecke wächst und aus der sich umweltfreundlichere Holzkohle mit gleichwertigen Brenneigenschaften gewinnen lässt.
Nepal ist wie kein anderes Land durch seine außergewöhnliche Gebirgswelt geprägt ist. Doch auch abseits der Berge hat Nepal eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt zu bieten. Zudem beherbergt Nepal ein vielversprechendes Projekt für Freiwilligenarbeit im Klimaschutz: Aus dem Dung der dort lebenden Elefanten wird hochwertiges Recyclingpapier hergestellt,woraus wiederum Kalender, Blöcke und Briefpapier gefertigt werden. Als Volunteer unterstützt du sowohl die Produktion als auch den Verkauf und die Vermarktung dieser außergewöhnlichen Papierprodukte.
Bilbao, die Hauptstadt des Baskenlandes in Spanien, bildet mit ihren Industriehäfen und Küstenregionen einen weiteren Einsatzort für Freiwilligenarbeit im Klimaschutz. Leider sammelt sich an den langen Küstenabschnitten jede Menge Müll, der entweder angeschwemmt wird oder häufig von Touristen achtlos hinterlassen wird. Die dort ansässigen Organisationen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Küstenabschnitte regelmäßig von Müll zu befreien.
In Island gibt es eine Vielfalt an Klima- und Naturschutzprojekten. Egal ob es darum geht, Bäume zu pflanzen oder Müll, der vom Meer angespült wird, einzusammeln. Die Freiwilligenarbeit findet in der traumhaften isländischen Landschaft ist atemberaubend.
Es mag zunächst etwas widersprüchlich klingen, wenn man als Volunteer um die halbe Welt fliegt, um sich dort für ein bestimmtes Klimaschutzprojekt einzusetzen. Aber viele gemeinnützige Initiativen sind auf die Mithilfe von internationalen Volunteers und auf viele helfende Hände angewiesen, damit die Ziele ihrer Vorhaben vor Ort erreicht werden können und ein spürbarer und nachhaltiger Impact im Sinne des Klimaschutzes erreicht werden kann.
Volunteers, die an Freiwilligenprojekt im Klimaschutz teilnehmen, kompensieren in der Regel freiwillig ihren CO2-Fußabdruck, den sie vor allem durch ihren Hin- und Rückflug verursachen, durch eine Zahlung an eine gemeinnützige Organisation bzw. Stiftung, wie z. B. myclimate.
Das hat zwei wesentliche Vorteile: Einerseits sind die Volunteers sind bei ihrer Freiwilligenarbeit somit CO2-neutral unterwegs; und zum anderen werden durch ihre Beiträge Klimaschutzprojekte unterstützt, die Emissionen reduzieren, indem fossile Energiequellen durch erneuerbare Energien ersetzt werden oder energieeffiziente Technologien gefördert werden.
Die CO2-Kompensation bei Freiwilligenarbeit in einem Klimaschutzprojekt in Ghana beträgt bei einer Reise von Frankfurt nach Accra und zurück pro Person beispielsweise ungefähr 1,6 Tonnen CO2, was ein Kompensationsbetrag von etwas mehr als 40 Euro bedeutet. Wenn du dich lieber in einem Klimaschutzprojekt in Nepal engagieren möchtest, solltest du ca. 2,2 Tonnen CO2 kompensieren (ca. 55 Euro).
Die CO2-Emissionen für deinen Flug kannst du u. a. durch den CO2-Rechner von myclimate präzise bestimmen.
Wenn du dich in einem Hilfsprojekt außerhalb Europas engagieren möchtest, solltest du für deinen Einsatz mindestens vier Wochen Zeit einplanen. Bei näher gelegenen Projekten, beispielsweise in Spanien, Island oder Schweden, kannst du bereits ab einer Teilnahmedauer von zwei Wochen mithelfen. Bei vielen Freiwilligenprojekten in Asien oder Afrika sind oftmals längere Anreisen oder auch aufwändigere Einarbeitungen erforderlich, so dass ein kürzerer Aufenthalt weniger ergiebig wäre.
Als Volunteer wohnst du mit vielen weiteren Freiwilligen aus aller Welt in einer gemeinsamen Unterkunft. Die Organisation vor Ort holt dich in der Regel morgens ab, fährt dich und die anderen Volunteers zum Einsatzort und bringt euch nach getaner Arbeit wieder zurück zur Unterkunft. Freiwilligenarbeit im Klimaschutz fängt morgens meistens recht früh an, was insbesondere in Afrika und Asien mit den schwülen Temperaturen zu tun hat; die Nachmittags eine produktive Arbeit deutlich erschweren. Der Vorteil für Volunteers: Nach Feierabend sowie an Wochenenden lassen sich dann noch spannende Ausflüge unternehmen. Wahlweise zum Strand, in die Stadt, in die Natur oder ins Gebirge.
Auch wenn dich deine Freiwilligenarbeit ans Ende der Welt führt, triffst du dort fast immer mindestens einen Volunteer, der bereits vor dir angekommen ist und schon ein paar Arbeitseinsätze geleistet hat. Organisierte Hilfseinsätze sind darauf ausgelegt, dass die Teilnehmer untereinander ausreichend Gelegenheit haben, sich kennenzulernen, Zeit miteinander zu verbringen und sich gegenseitig unterstützen bzw. anlernen. Dabei ist Englisch die Sprache, mit der du vor Ort jeweils am besten zurecht kommst. Je besser deine Sprachkenntnisse sind, desto leichter fällt dir der Kontakt zu deinen Volunteer-Kollegen, Teamleitern sowie zur Bevölkerung vor Ort.
Freiwilligenarbeit im Umwelt- und Klimaschutz ist das passende Volunteer-Programm für dich, wenn du gerne in der freien Natur arbeitest und wenn es dir nichts ausmacht, dich auch mal dreckig zu machen. Egal ob beim Beach-Cleaning oder beim Bäume pflanzen; fest steht, dass dein Hilfseinsatz nicht nur einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz beisteuert, sondern dass du auch eine unvergessliche Zeit im Ausland mit vielen netten Menschen verbringen wirst, aus der nicht selten Freundschaften fürs Leben hervorgehen.