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Freiwilligenarbeit in Spanien

Freiwilligenarbeit in Spanien kann je nach Interessengebiet und persönlicher Fähigkeit in vielen verschiedenen Bereichen stattfinden. Denn die sind so vielfältig, wie das Land selbst.

Freiwilligenarbeit in Spanien

Du kannst dich im Bereich des Natur- und Umweltschutz engagieren (wie z.B. in Meeresschutz- und Aufforstungsprojekten), dich im Bereich der sozialen und politischen Bildung gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzen oder in Betreuungsprojekten wie Nachhilfeprogrammen und Ferienprojekten als Volunteer mit Kindern arbeiten. Spanien ist geprägt durch sprachliche, kulturelle und internationale Vielfalt, in die du während der Freiwilligenarbeit in Spanien eintauchen kannst.

Spanien: kontrastreiches Land und bunte Lebensfreude

Spaniens Bevölkerung zeichnet sich durch ihre kulturelle Vielfalt und sprühende Lebensfreude aus: der Einwandereranteil ist hoch (weltweit auf Platz zwei, nach den USA) und die allgemeine Lebenserwartung zählt zu den höchsten der Welt.

Der Großteil der Bevölkerung ballt sich in den großen Städten wie Barcelona und Madrid, manche ländlichen Gebiete sind nur spärlich besiedelt. Flächenmäßig zählt das Land zu den fünfzig größten Ländern der Welt. Es verteilt sich auf die Iberische Halbinsel (mit dem Großteil der Landesfläche), die Balearen und die Kanarischen Inseln sowie die Städte Ceuta und Melilla an der afrikanischen Küste.

Fiestas und spanische Lebensfreude

Feiern und Feste nehmen einen wichtigen Teil in Spaniens Kultur und Selbstverständnis ein. Vom Neujahrsfest, das traditionell von den Glockenschlägen zu Mitternacht auf dem Puerta del Sol in Madrid gekrönt wird, zu den Osterprozessionen und zahlreichen weiteren religiösen Feiern, bis hin zu sommerlichen Fiestas und herbstlichen Erntefesten. Je nach Region kommen manche Feste hinzu und andere fallen weg: das gemeinschaftliche, volkstümliche Feiern prägt jedoch landesweit den Charakter der spanischen Bevölkerung.

Historie trifft Moderne: die spanische Kunst- und Kulturszene

Römer, Griechen, Mauren und Kelten haben historisch ihre Spuren in der heutigen parlamentarischen Monarchie hinterlassen und für ein multikulturelles spanisches Kulturerbe gesorgt. Prägend war zudem das 20. Jahrhundert mit Künstlern wie Pablo Picasso und Salvador Dalí und die auf die Bürgerkriege nach 1936 folgende Diktatur Francos, die das Land im Inneren brutal kontrollierte und gleichzeitig international isolierte. Das Ende der Diktatur 1975 führte zu einer Neubesinnung und Öffnung des Landes, die gerade auch das spanische Kulturleben förderte.

Heutzutage ist Spaniens Kulturszene für renommierte Festivals wie das Internationale Filmfestival in San Sebastián und das Theaterfestival von Almagro bekannt. Weitere kulturelle Highlights bilden Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale La Sagrada Familía in Barcelona (seit über hundert Jahren in Bau und nach wie vor unvollendet), die mittelalterliche Pilgerstadt Santiago de Compostela und das Museum für zeitgenössische Kunst (Centro de Arte Reina Sofía) in Madrid.

Maritimer Norden und trockener, heißer Süden

Afrikanische Einflüsse und die Abschirmung zum Rest Europas durch die Pyrenäen haben Spanien zu einer einzigartigen Tierwelt verholfen: bedrohte Arten, die in anderen Regionen Europas bereits ausgerottet wurden, sind hier erhalten geblieben. Wieder andere Arten wurden vom afrikanischen Kontinent eingeschleppt (wie z.B. die Kleinfleck-Ginsterkatze) und ergänzen die spanische Tierwelt.

Spaniens Vegetation ist insbesondere von den unterschiedlichen Höhenlagen und Niederschlagsmengen des Landes abhängig. Im nördlichen Spanien finden sich rund um das Kantabrische Gebirge die UNESCO Biosphärenreservate Picos de Europa, Valle de Laciana und Muniellos. Lichte Pinienwälder und weite Heideflächen gehen in den höheren Gebirgszügen in dichte Laubwälder über. Sie bieten Rückzugsgebiete für bedrohte Tierarten wie Braunbären, iberische Wölfe und Auerhähne.

Im Kontrast zum maritimen, gemäßigten Klima des Nordens steht der heiße, trockene Süden Spaniens. Die Vegetation hier muss, zum Teil lange, Dürreperioden überstehen und ist daher entsprechend karg. Es finden sich sowohl mediterrane Pflanzen (wie Pinien und Korkeichen) als auch subtropische Pflanzen (wie Mangos, Kiwis und Avocados), die insbesondere in den Küstenregionen vorkommen.

Soziales und Umweltschutz in Spanien

Wirtschaftskrise und Jugendarbeitslosigkeit

Die globale Wirtschaftskrise hat Spanien schwer getroffen und nicht zuletzt dazu geführt, dass das Land im Süden Europas mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat. Insbesondere die enorme Jugendarbeitslosigkeit von zeitweise über 50 Prozent beeinflusst die allgemeine Stimmungslage der Bevölkerung und stellt die spanische Regierung vor eine schwierige Herausforderung, die mit Arbeitsmarktreformen, reformierten Haushaltsgesetzen und Sparpaketen angegangen wird. Der Unmut der Bevölkerung führte in der Vergangenheit zu Protestbewegungen wie der Protestbewegung "15. Mai" im Sommer 2011, die alternative Sparkonzepte und politische sowie wirtschaftliche Reformen einfordert.

Naturschutz: Kampf gegen Entwaldung und Bodenerosion

Busch- und Waldbrände treten in den trockenen Sommermonaten in Spanien immer wieder auf. Sie sind einer der Gründe für die fortschreitende Versteppung und Entwaldung des Landes, der mit Aufforstungen entgegengewirkt wird.

Ein weiteres Problemgebiet stellen Bodenerosion und Verschmutzung der Flüsse dar. Die ausgetrockneten Böden und Flussbette halten den heftigen Regenfällen zum Ende des Sommers nicht stand. Die sogenannten "ramblas" (spanisch: Flussbett) können die plötzlich auftretenden Niederschlagsmengen nicht halten und verwandeln sich in kürzester Zeit in reißende Ströme, die schnell zur Gefahrenzone für unbedachte Passanten werden können.

Vier spanische Nationalparks gehören zum UNESCO Welterbe (zum Beispiel der Nationalpark Garajonay auf La Gomera und der Monte Perdido in den Pyrenäen). Weitere Schutzgebiete wurden zum Erhalt der Feuchtgebiete und Wildvögel sowie verschiedener Meeresgebiete im Mittelmeer, ausgerufen.

Freiwilligenarbeit-Projekte in Spanien und Portugal

Freiwilligenarbeit in Spanien - was erwartet mich?

Freiwilligenarbeit in Spanien kann beispielsweise im Bereich des Natur- und Umweltschutz, im Bereich der sozialen und politischen Bildung oder auch in Form von Betreuungsprojekten wie Nachhilfeprogrammen und der Betreuung von Kindern stattfinden. 

In welchem Bereich du dich engagieren möchtest hängt von deinen persönlichen Stärken, Fähigkeiten und Interessengebieten ab. So können sich Freiwillige beispielsweise in Meeresschutzprojekten engagieren oder an Volunteerprojekten gegen Rassismus und Diskriminierung teilnehmen: die Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit in Spanien sind vielfältig.

Die konkreten Rahmenbedingungen deiner Arbeit an dem Projekt vor Ort, wie Unterbringung, Verpflegung und das Programm drumherum, gestalten sich von Projekt zu Projekt unterschiedlich.

Natur- und Umweltschutz in Spanien

Freiwilligenprojekte im Bereich des Natur- und Umweltschutzes in Spanien setzen häufig beim Erhalt der spanischen Flora und Fauna im Kampf gegen Entwaldung und Umweltverschmutzung an. Als Volunteer kannst du dich hier beispielsweise in der Vermessung und Datenerfassung wichtiger Lebensräume engagieren, in Meeresschutzprojekten bei der Unterwasserreinigung helfen und Freiwilligenarbeit im Bereich des Schutzes vor Waldbränden leisten.

>> Freiwilligenarbeit im Umweltschutz in Spanien

Unterrichten in Spanien

Als Freiwilliger in Spanien im Bereich soziale und politische Bildung kannst du dich beispielsweise in Integrationsprojekten mit Einwanderern engagieren, die häufig in den Großstädten Spaniens mit einem hohen Einwandereranteil stattfinden. Andere Projekte setzen sich gegen Rassismus und Diskriminierung ein oder leisten Bildungsarbeit im Bereich der Menschenrechte und des Fair-Trade Gedanken.

Kinderbetreuung in Spanien

In Volunteerprojekten im Bereich der Sozialen Arbeit kannst du dich in der Kinderbetreuung engagieren und beispielsweise in Sozialhilfeprojekten Kinder aus sozial-schwachen Verhältnissen unterstützen. Du kannst an Nachhilfe- und Ferienprogrammen mitarbeiten und Kinder und Jugendliche, je nach deinen Fähigkeiten und Interessensgebieten, pädagogisch betreuen und Freizeitgestaltung betreiben.

>> Freiwilligenarbeit in der Kinderbetreuung in Spanien

Übersicht aller Tätigkeitsbereiche in Spanien

In diesen Bereichen werden Volunteer-Projekte in diesem Land angeboten:

Hier findest du alle Spanien-Projekte im Überblick:

Freiwilligendienst in Spanien - Reiseinformationen

Unterkunft und Verpflegung

Wie du während der Freiwilligenarbeit in Spanien untergebracht wirst und welche Verpflegung im Projekt inbegriffen ist, hängt von dem Projekt und dem jeweiligen Anbieter der Freiwilligenarbeit ab. So wird in manchen Projekten die Unterkunft direkt vor Ort gestellt, andere Organisationen erwarten jedoch, dass sich Freiwilligendienst-Leistenden in Spanien selbstständig um eine Unterkunft bemühen. Ähnlich verhält es sich auch mit der Verpflegung der Freiwilligen, die je nach Standort, Organisation und Art des Projektes unterschiedlich ausfällt.

Lebenskosten in Spanien

Die Lebenshaltungskosten in Spanien verhalten sich im Vergleich zu Deutschland ähnlich. Ein Tagesmenü in einem Restaurant mittlerer Preisklasse kostet etwa zwischen 7,00 und 10,00€, ein Bier zwischen 2,00 und 6,00€, ein Liter Milch zwischen 0,70€ und 1,30€. Da das Land Mitglied der Euro-Zone ist, ist Geldumtauschen praktischer Weise nicht nötig.

Zwar ist in allen Restaurants und anderen Einrichtungen eine Servicepauschale im Preis inbegriffen, es ist jedoch trotzdem üblich in Kneipen, Restaurants, Hotels und bei Taxifahrten ein angemessenes Trinkgeld zu geben (zwischen 5-10%).

Volunteer-Infos: Spanien

Impfschutz und Krankenversicherung

Das Auswärtige Amt empfiehlt für die Einreise nach Spanien die Überprüfung und Vervollständigung aller in Deutschland üblicher Standardimpfungen. Darüber hinaus kann eine Impfung gegen Hepatitis A und B, je nach Art der Reise und Vorhaben während der Freiwilligenarbeit, sinnvoll sein: ein Reise- oder Tropenmediziner sollte hier zu Rate gezogen werden.

Wer in Deutschland gesetzlich versichert ist und im Besitz einer europäischen Krankenversicherungskarte ist, hat auch in Spanien Anspruch auf dringend erforderliche Behandlungen bei Ärzten, Zahnärzten und in Krankenhäusern. Es wird jedoch vom Auswärtigen Amt empfohlen eine zusätzliche Auslandsreise-Krankenversicherung für die Dauer des gesamten Aufenthalts abzuschließen, um Risiken abzudecken, die von der gesetzlichen Versicherung nicht übernommen werden (z.B. Rücktransport im Krankheitsfall).

Einreisebestimmungen: EU-intern

Um Freiwilligenarbeit in Spanien zu leisten, benötigen deutsche Staatsangehörige und andere EU-Bürger kein besonderes Visum. Die Einreise ist sowohl mit einem Reisepass als auch mit einem Personalausweis (oder ggf. Kinderausweis) möglich.

Kreditkarten

In den meisten spanischen Geschäften wird die Zahlung mit allgemein üblichen Kreditkarten (wie VISA und Mastercard) akzeptiert. Wer unsicher ist, fragt lieber nach: meist wird jedoch an der Eingangstür, oder im Eingangsbereich des Geschäfts, angezeigt, welche Zahlungsarten akzeptiert werden. Unter Umständen kann es erforderlich sein bei der Bezahlung zusätzlich zur Kreditkarte ein Ausweisdokument (wie z.B. den Personalausweis) vorzulegen.

Religion und Sprache

Spanien ist laut Verfassung ein konfessionsfreies Land, das die Religions- und Bekenntnisfreiheit seiner Bürger anerkennt: ein Großteil der spanischen Bevölkerung würde sich jedoch selbst als der katholischen Kirche zugehörig bezeichnen. Der katholische Glaube nimmt in Spanien, beispielsweise durch eine Vielzahl religiöser Feste, eine wichtige Rolle ein.

Die offizielle Landessprache ist Spanisch (oder auch "Kastilisch"), in vielen der autonomen Regionen Spaniens sind jedoch auch andere Sprachen offiziell zugelassen, wie: Katalanisch (im Süd-Osten Spaniens), Galicisch (im Nord-Westen Spaniens), Baskisch (im Nord-Osten Spaniens), Valencianisch (im Süd-Osten Spaniens) und Mallorquinisch (auf den Balearen).

Klimatische Bedingungen

Klimatisch kann Spanien in drei große Klimaregionen unterteilt werden: einem  niederschlagsreichen, feuchten Klima im Norden und den Bergregionen, einem gemäßigt-mediterranen Klima im Zentrum des Landes und einem trocken-mediterranen Klima in Mittelmeernähe im Osten und Süden. In Madrid (im Zentrum Spaniens) fällt die Temperatur in einem durchschnittlichen Winter auf um die 10°C und steigt im Hochsommer auf um die 32°C.

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