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Meine Zeit als Freiwillige im Elefantenschutz in Namibia

Erfahrungsbericht von Lynn, 29 Jahre, Esch a. d. Alzette/Luxemburg

Während meines Sabbaticals 2017/2018 mit Natucate habe ich unter anderem für vier Wochen am Elefantenschutzprojekt in Namibia teilgenommen. Mein Abenteuer startete in Swakopmund, wo ich nach meiner Ankunft zunächst meine Teammitglieder kennenlernte und im Anschluss gemeinsam mit ihnen auf eine mehrstündige Fahrt Richtung Basecamp aufbrach. Schon auf dem Weg dorthin war ich begeistert von der unglaublichen Landschaft, die sich mir bot! Das Basecamp ist ein heimeliger kleiner Ort am Ufer des trockenen Ugab-Flussbetts. Hier gibt es Küche, Schlaf-Deck und auch ein paar Duschen – alles natürlich im Outdoor-Stil. Die kommenden zwei Wochen würden wir jede Nacht unter freiem Himmel verbringen…ein aufregender Gedanke!

Die Building Week

Eine Projekteinheit – mit einem Umfang von knapp zwei Wochen – teilt sich stets in zwei Bereiche: eine Building und eine Patrol Week. Los geht es immer mit der Building Week. Am Tag nach unserer Ankunft im Basecamp packen wir den Geländewagen und machen uns auf den Weg zu einer der umliegenden Farmen. Dort besteht unsere Aufgabe darin, eine Mauer um einen Wassertank zu bauen. Die Mauer dient dazu, Elefanten zukünftig davon abzuhalten, an die Wasserquelle zu gelangen und dabei womöglich Beschädigungen zu hinterlassen. Dieser Human-Wildlife-Conflict ist immer noch eine Herausforderung in der Region. Das Freiwilligenprojekt versucht, diesem Konflikt entgegenzuwirken und baut seit einigen Jahren nicht nur Schutzmauern, sondern geht außerdem in Gemeinden und an Schulen und vermittelt Wissen zum Umgang mit Elefanten. Auf diese Weise soll ein entspannteres Zusammenleben zwischen Mensch und Tier möglich gemacht werden. Während der Building Week errichten wir in unmittelbarer Nähe zur Farm ein kleines, einfaches Camp. Unsere Schlafstätte befindet sich auf Schlafmatten unter einer einfachen Zeltplane. Jeden Abend wird das

Abendessen über dem offenen Feuer zubereitet. In gemütlicher Runde wird zusammen gespeist, geredet und der unglaubliche Sternenhimmel bewundert. Zement mischen, Steine schleppen – das tägliche Bauen ist körperlich entkräftend, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen und macht stolz.

Die Patrol Week

Ist die Building Week beendet, geht es zurück zum Basecamp. Und dort freuen sich alle auf eine wohlverdiente Dusche! Das Wochenende haben wir frei und können eigenen Aktivitäten nachgehen. Und dann startet schließlich das zweite richtige Abenteuer: Die Patrol Week steht vor der Tür und unsere Aufgabe besteht darin, Elefanten durch das Damaraland zu folgen und sie zu beobachten! Diese Patrouillen dienen dazu, so viele Informationen wie möglich über die Dickhäuter zu sammeln: Bewegungsmuster, Verhalten und Daten zur Population werden detailliert erfasst. Die Fahrten durch die Wildnis bieten uns die einmalige Chance, den Tieren auf faszinierende Weise näher zu kommen und viele neue Dinge über sie zu lernen. Mit leichtem Gepäck gerüstet, brechen wir gemeinsam auf in die Wildnis und folgen frischen Elefantenspuren Richtung Norden durch das trockene Flussbett.

Gleich am ersten Tag treffen wir auf eine Herde, die zwischen einzelnen Büschen versteckt eine Mahlzeit genießt. Die Tiere so nah und in freier Wildbahn erleben zu dürfen – ein unbeschreibliches Gefühl. Wir sind alle glücklich und dankbar. Beim abendlichen Schein des Lagerfeuers tauschen wir uns über dieses Erlebnis aus. In den kommenden Tagen würden wir, umgeben von der weiten Wüstenlandschaft Namibias, einige weitere Herden antreffen. Und auch Hyänen, Giraffen, Zebras und Gemsböcke würden unseren Weg kreuzen. Erlebnisse und Momente, die für mich unvergessen bleiben werden.

Die letzten Tage

Nachdem die Patrol Week beendet war, fuhren wir schließlich zurück ins Basecamp und dann weiter nach Swakopmund. Hier wartete eine neue Teamzusammensetzung auf mich und ich durfte erneut beim Bau von Schutzmauern und beim Tracken von Wüstenelefanten helfen – weitere zwei Wochen voller Abwechslung, Abenteuer und neuem Wissen. Doch auch die zweite Patrol Week neigt sich irgendwann dem Ende entgegen und irgendwann heißt es dann Abschied nehmen.

Die vier Wochen im Projekt haben bewiesen, dass es sich lohnt, die Hände schmutzig zu machen und wie viel es bedeutet, sich für den Erhalt gefährdeter Arten einzusetzen. Und das innerhalb eines unglaublich tollen Teams! Die afrikanischen Sonnenuntergänge und das Schlafen unterm Sternenzelt bleiben mir für immer in Erinnerung. Ein Natucate-Projekt, an dem jeder teilnehmen sollte, der sich wirklich für die Natur interessiert, diese schätzt und aktiv mitarbeiten möchte.

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