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So bewirbst du dich auf die Freiwilligenarbeit im Ausland


Formalitäten für die Freiwilligenarbeit: Vom Lebenslauf zum Reisepass


Ob in Europa oder auf einem ganz anderen Kontinent, für die Arbeit in einem Freiwilligenprojekt ist die richtige Vorbereitung entscheidend. Zum einen musst du erst einmal einen Platz in einem Programm bekommen und zum anderen musst du deine Reise und den Aufenthalt gut planen. 

Gerade bei der Stellensuche und der Bewerbung im Ausland gibt es einiges zu beachten. Aber auch die Formalitäten vor der Ausreise können ganz schön viel Zeit und Nerven kosten. Vom perfekten CV (Lebenslauf) bis zum Abflug erfährst du hier, was es zu beachten gilt und wie du dich am besten auf deinen Weg in die Freiwilligenarbeit vorbereitest. 

Richtig bewerben für einen guten ersten Eindruck


Hast du das passende Projekt im Traumland und den richtigen Anbieter gefunden, steht mit der Bewerbung der nächste wichtige Schritt an. Hier musst du deine Beweggründe, deine Wünsche, deine Kenntnisse und deine Fähigkeiten richtig präsentieren, um einen Platz im Wunschprojekt zu bekommen. Beachte auch, dass nicht alle Projekte immer verfügbar sind und du teilweise strenge Bewerbungsfristen einhalten musst. Oft musst du dich schon Monate oder auch ein ganzes Jahr im Voraus bewerben. Auch ein Mindest- und Höchstalter kann vom Veranstalter vorgegeben sein.

Wie jeder andere Arbeitgeber auch möchte die veranstaltende Organisation so viel wie möglich über die Eignung der Bewerberinnen und Bewerber erfahren. Diese werden schließlich in ihrem Namen und auch auf ihre Kosten in die Projekte geschickt. Du greifst dem Team in der Einsatzstelle vor Ort unter die Arme und leistest deine Arbeit da, wo sie gerade benötigt wird. Passen aber deine Fähigkeiten nicht zu den Aufgaben, ist am Ende niemandem geholfen. 

Die Bewerbungsunterlagen umfassen in der Regel ein Anschreiben, ein Motivationsschreiben und den Lebenslauf. Nach den Anforderungen des jeweiligen Veranstalters können noch weitere Unterlagen wie etwa ein spezieller Bewerbungsbogen oder bestimmte Nachweise hinzukommen. Viele Veranstalter machen Vorgaben, in welcher Form du deine Bewerbung einreichen sollst. Danach solltest du dich richten. Teilweise werden auch Online-Formulare bereitgestellt, die du nur noch ausfüllen musst. Wenn du dir unsicher bist, informierst du dich am besten direkt beim angegebenen Ansprechpartner.  

Wichtig: Gerade bei der Arbeit mit Minderjährigen muss man oft ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Es darf nicht älter als drei Monate sein und kann im Einwohnermeldeamt oder Bürgeramt deines Wohnortes persönlich und unter Vorlage deines Personalausweises beantragt werden. Du brauchst dafür eine Bescheinigung des Verwendungszwecks, den du von deinem Veranstalter erhältst. Mit dieser Bescheinigung kannst du dann auch einen Antrag auf Gebührenbefreiung stellen. 

Lebenslauf und Motivationsschreiben – so geht’s 

Das Motivationsschreiben

Im Motivationsschreiben machst du klar, wie der Stand der Vorbereitung ist, welche Erwartungen bestehen und was dich an dem jeweiligen Projekt reizt. Das heißt, du solltest dich gut mit dem Thema befasst haben. Deine Motivation für die Teilnahme an genau diesem Projekt muss sehr deutlich herausgearbeitet sein. Die Fragen, die du dir dafür stellen kannst, sind:

  • Warum möchtest du über einen längeren Zeitraum ins Ausland?
  • Warum interessiert dich genau dieses Land?
  • Was motiviert dich besonders an genau dem Projekt?
  • Welche Fähigkeiten kannst du in dieses Projekt einbringen?

Ebenfalls solltest du darauf eingehen, warum du dich für die Entsendeorganisation entschieden hast. Das schafft eine Verbindung und die Bewerbung bekommt eine persönlichere Note. Eine Länge von einer DIN-A4-Seite ist dabei vollkommen ausreichend. Und vor allem: Ehrlich bleiben und nicht übertreiben ist die Devise.


Der Lebenslauf  

Entscheider können anhand des Lebenslaufs sehr schnell erkennen, ob Bewerber oder Bewerberinnen geeignet sind. Alle wichtigen Stationen und Fertigkeiten sind hier tabellarisch und umgekehrt chronologisch dargestellt.

Auch beim Lebenslauf sollten deine Angaben einen Bezug zum angestrebten Projekt aufweisen und deine Eignung deutlich machen. Hast du dich zum Beispiel bereits ehrenamtlich in einem passenden Bereich engagiert, erwähne deine Tätigkeit im Lebenslauf.

Ein Empfehlungsschreiben ist für deine Bewerbung nützlich und von einigen Anbietern sogar gewünscht. Bitte deine Ansprechpartner am besten rechtzeitig darum, damit die Bewerbungsfrist auf jeden Fall eingehalten werden kann.  

Du hast den Platz – was jetzt?

Sobald du den Platz im gewünschten Projekt in der Freiwilligenarbeit gefunden hast, geht es mit der Planung des Einsatzes und den Reisevorbereitungen los. 

Je nach Projekt und Land, ist die Sprache eine wichtige Voraussetzung während deines Aufenthalts. Beachte daher die Vorgaben und Möglichkeiten für dein Projekt: Gibt es einen Sprachkurs oder musst du dir die Sprache selbstständig beibringen?

Daneben spielt die Bürokratie eine große Rolle. Damit am Ende alle Dokumente, Unterlagen und Versicherungen pünktlich bereit liegen und aktiv sind, solltest du dich frühzeitig darum kümmern. Denn das Beschaffen einiger Dokumente nimmt manchmal Wochen in Anspruch. 

Visum 

Falls du ein Visum für den Freiwilligendienst benötigst, solltest du dich erst einmal informieren, was für Dokumente und Nachweise du benötigst, um es zu beantragen. Ein gültiger Reisepass ist dafür Voraussetzung. In vielen Ländern ist ein Aufenthalt für Freiwilligenarbeit von bis zu drei Monaten auch ohne Visum möglich. Zuverlässige Informationen dazu bekommst du in der Regel von der jeweiligen Botschaft.

Reisepass

Außerhalb der EU wird in fast allen Ländern ein Reisepass für die Einreise benötigt. Dieser muss mindestens für die Dauer deines Aufenthaltes gültig sein. Manchmal ist die Einreise auch daran geknüpft, dass er noch eine gewisse Mindestdauer gültig ist. Wenn du bereits einen Reisepass hast, prüfe also, ob und wie lange dieser gültig ist. Falls du einen Reisepass beantragen musst, kannst du – zumindest mit deutscher Staatsangehörigkeit – mit einer Bearbeitungszeit von etwa vier Wochen rechnen. 

Gesundheitsvorsorge

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Vorbereitung auf deinen Einsatz im Ausland ist auch die Gesundheitsvorsorge. Häufig finden die Projekte abseits der Touristenströme statt, sodass du am besten gut vorbereitet bist. Dazu gehören zum Beispiel ein Gesundheitscheck vorab, Impfungen, eine Reiseapotheke, eine Reiserücktrittsversicherung und auch eine Reisekrankenversicherung

Flug buchen

Ist bei deinem Projekt der Flug nicht enthalten, solltest du dich spätestens drei Monate vor der geplanten Reise mit der Buchung befassen. Je kürzer die Zeit zu deiner Ausreise, um so teurer werden die Langstreckenflüge erfahrungsgemäß. Falls dein Rückreisetermin noch nicht absehbar ist, kannst du dir ein flexibles Open-Return-Ticket sichern. Das Datum für die Rückreise ist hierbei offen und kann später ohne hohe Kosten umgebucht werden.

Persönliche Vorbereitung

Neben den formalen Vorgaben ist auch deine persönliche Vorbereitung wichtig. Befasse dich mit der Sprache und der Kultur und mache dir bewusst, dass die Arbeit in dem von dir gewählten Projekt im Mittelpunkt deines Aufenthalts steht. Erfahrungsberichte von früheren Volunteers sind eine gute Grundlage, um dich gedanklich auf das einzustellen, was dich in deinem Alltag in der Freiwilligenarbeit erwartet. Vielleicht kannst du dazu auch ehemalige Teilnehmer kontaktieren und dich mit ihnen austauschen. Sie können dir sicherlich praktische Tipps mit auf den Weg geben. 

Beispielhafte Freiwilligenarbeit-Projekte

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