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Internationale Workcamps


Workcamps sind Internationale Freiwilligendienste

Grundsätzlich sind die Workcamps im Bereich der Internationalen Freiwilligendienste (IFD) anzusiedeln. Sie unterscheiden sich von den klassischen IFDs durch die kürzere Dauer, eine weitaus größere Bandbreite hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten sowie geringere Anforderungen bei den Teilnahmebedingungen. In diesem Sinne kann man im Kontext der Workcamps von einem „kleinen Bruder" der Internationalen Freiwilligendienste bzw. von kurzfristigen Internationalen Freiwilligendiensten sprechen. An einem Workcamp nehmen durchschnittlich 10 bis 20 Personen teil, die Zahlen variieren von Projekt zu Projekt.

Altersgrenzen in den Workcamps

Ursprünglich bewegte sich die Altersgrenze bei den meisten Workcamp-Projekten zwischen 18 und 28 Jahren, in einigen Camps bis zu 35 Jahren. Mittlerweile werden aber durchaus auch Workcamps für Menschen über 35 Jahre angeboten. Abhängig sind die Altersbegrenzungen vom jeweiligen Anbieter/Organisator. In speziell eingerichteten Jugendcamps ist eine Teilnahme bereits ab 16, in Einzelfällen schon ab 14 Jahren möglich.

Tätigkeitsbereiche

Workcamps bieten eine Vielzahl an Projekten mit Themen aus den unterschiedlichsten Bereichen:

Pädagogik / Soziales / Gesundheit

Sprachen unterrichten; Arbeit in Bildungs- und Begegnungszentren; Arbeit in Familienheimen; Betreuung von Waisenkindern (Kinderdörfer); Jugendarbeit; Unterstützung armer und obdachloser Menschen; Arbeit in der Behindertenbetreuung; AIDS-Hilfe; Arbeit in Krankenhäusern und Altenheimen; verschiedenartige medizinische Betreuung

Kultur / Bau und Wiederaufbau / Renovierung

Bau; Erhaltung und Renovierung sozialer Einrichtungen; Erhaltung von Friedhöfen und Gedenkstätten; Denkmalpflege; Kunsthandwerk Wiederaufbau in ehemaligen Krisengebieten; Arbeit an Ausgrabungsstätten; Dorfentwicklung; Häuserbau; Bau von Spielplätzen

Umwelt- und Naturschutz / Ökologie / Landwirtschaft

Diverse Umweltschutzprojekte; Tierschutz- und Wildlife-Projekte; Landwirtschaftsentwicklung; ökologische Landwirtschaft

Politik / Religion

Friedensdienst; Menschenrechte; Gesundheitspolitik; Dritte-Welt-Gruppen; Missionarseinsätze

Länder

Workcamps finden praktisch auf der ganzen Welt statt. Einige Anbieter haben sich auf bestimmte Länder bzw. Kontinente spezialisiert, doch gibt es keine Länder, die man bezüglich der Workcamps als besonders beliebt herausstellen könnte. Oftmals ist das Projekt ein wichtigeres Kriterium als das Zielland. Somit ist es sinnvoll, wenn du das jeweilige Angebot der renommierten Veranstalter durchsiehst und dich dann für ein Projekt oder ein Land entscheidest.

Auch in Deutschland finden Workcamps statt, an denen junge Menschen aus verschiedensten Nationen –  inklusive Deutschland – teilnehmen. Zwar sammelst du in diesem Fall keine Auslandserfahrung, trotzdem lebst du in einer international zusammengesetzten Gruppe und arbeitest an einem gemeinnützigen Projekt.

Dauer

Bezüglich der Dauer kannst du von einem Zeitraum zwischen 2 und 6 Wochen ausgehen. Möglich sind aber auch nur 1 bis 2 Wochen sowie ein längerer Aufenthalt im Projekt für einige Monate. Workcamps bieten Berufstätigen, Schülern und Studenten, die sich freiwillig engagieren möchten, aber nicht viel Zeit haben, eine gute Alternative zu anderen Auslandsaufenthalten. Die zumeist kurze Laufzeit der Camps ermöglicht es darüber hinaus, in zwei oder mehr Workcamp-Projekten in unterschiedlichen Ländern zu arbeiten. Ein Großteil der Camps findet in den Sommermonaten zwischen Mai und September statt; Angebote gibt es aber für das ganze Jahr.

Voraussetzungen

Wenn du in einem Workcamp mitarbeiten möchtest, brauchst du keinerlei fachliche Vorkenntnisse. Folgendes solltest du jedoch mitbringen:

  • aufrichtiges Interesse am Thema des konkreten Projektes
  • Neugier auf die Begegnung mit Menschen aus aller Welt
  • Flexibilität und Teamfähigkeit
  • gute Englischkenntnisse

Träger und Partnerorganisationen

Die Anbieter bzw. Veranstalter von Workcamps sind Vereine, Initiativen und ähnliche eingetragene Organisationen. Die in Deutschland ansässigen Veranstalter unterhalten zumeist Partnerschaften mit Organisationen im Ausland und vermitteln Freiwillige in Workcamps im In- und Ausland.

Neben den gesetzlich geregelten (gemeinnützigen) Freiwilligendiensten gibt es noch eine zweite Anbieter-Kategorie – viele gewerbliche Anbieter flexibler Freiwilligenarbeit haben nämlich ebenfalls Angebote mit dem Titel „Workcamp” im Programm. Diese zeichnen sich oftmals dadurch aus, dass sie neben der gemeinnützigen Arbeit einen weiteren Schwerpunkt auf das Reisen legen. Es handelt sich daher häufig um Volunteer-Reisen, die Arbeits- und Erlebniskomponenten miteinander verbinden.

Kosten/Finanzierung

In den meisten Fällen werden die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Versicherung als Gegenleistung für die Mitarbeit am Projekt übernommen. Als Teilnehmer finanzierst du demnach lediglich die An- und Abreise und zahlst eine Anmelde- und Vermittlungsgebühr an die nationale Organisation.

In Ausnahmefällen musst du mit einer zusätzlichen Gebühr rechnen: Insbesondere in Teenage-Camps (höherer Betreuungsaufwand) oder Camps in Ländern, wo Workcamps gar nicht / sehr begrenzt von öffentlicher Hand gefördert werden.

Aber Achtung: Dies gilt nur für die gesetzlich geregelten Freiwilligendienste (siehe voriger Punkt „Träger und Partnerorganisationen”) Bei den gewerblichen Anbietern trägst du die vollständigen Kosten. Eine finanzielle Förderung gibt es bei diesen Angeboten nicht.

Ablauf von Workcamps

Bewerbung/Anmeldung

Nachdem du dich für ein Workcamp einer gemeinnützigen Entsendeorganisation entschieden hast, meldest du dich dort direkt an; üblicherweise über deren Website. Außer der Anmeldung verlangen einige Entsendeorganisationen von den Teilnehmern ein Motivationsschreiben, den "letter of motivation".

Der weitere Ablauf der Vermittlung in das Workcamp unterscheidet sich von Organisation zu Organisation. Im Idealfall erhältst du kurz nach deiner Anmeldung wichtige Infos zu Themen wie der Anreise, dem konkreten Hilfsprojekt und deiner Unterkunft vor Ort. Wichtig: Deine An- und Abreise ins Gastland musst du in der Regel selbst organisieren. Plane hier genügend Zeit ein, um den Flug zu buchen und gegebenenfalls ein Visum zu beantragen.

Anders kann es sich bei den Workcamps gewerblicher Anbieter verhalten. Die individuell geltenden Bestimmungen und Abläufe findest du auf der Website der jeweiligen Organisation.

Seminare

Die deutschen Entsendeorganisationen veranstalten für die Teilnehmer ihrer Workcamps im Ausland für gewöhnlich Vorbereitungsseminare. Der zeitliche Rahmen und die Inhalte der Seminare unterscheiden sich von Träger zu Träger. Bei den gewerblichen Workcamp-Angeboten gehören Seminare nicht unbedingt dazu.

Weitere Infos

Anbieter, Infos und Angebote:

http://www.workcamps.de

Workcamps bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Workcamp

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