Italien ist sicherlich kein typisches, "bedürftiges" Land, das klassischerweise mit Freiwilligenarbeit in Verbindung gebracht wird. Doch auch im Land des "süßen Lebens" - des "dolce vita", wo es gutes Essen, Kultur und Sonne im Überfluss zu geben scheint, leben Menschen am Rande der Gesellschaft. Darunter sind nicht nur die Flüchtlinge von Lampedusa, sondern ebenfalls alte und kranke Menschen oder Kinder, die sich nicht so entwickeln, wie man es von ihnen erwartet.
Als Volunteer bekommst du die Chance, dich diesen Menschen zu widmen;
ihre Nöte zu hören und auch zu lindern. Was im Rahmen von Volunteering
Italien möglich ist, erfährst du in einem ersten Überblick auf dieser
Seite ...
Italien ist reich: Das historische und kulturelle Erbe des Landes ist von unschätzbarem Wert - nicht nur finanziell. Italien spielte u. a. als Zentrum des Römischen Reiches und Ursprung der Renaissance eine besondere Rolle. Es wurde zur Wiege europäischer Forschung, Kunst und Kultur. Heute noch hat Italien rund 100.000 Denkmäler unterschiedlichster Art und ist das Land mit den meisten Welterbestätten der UNESCO.
Italien ist arm: Wirtschaftlich ist Italien zweigeteilt: Der Norden stark industrialisiert, der Süden hingegen deutlich unterentwickelt. Während der ganze oberitalienische Raum stark dienstleistungsorientiert ist und zu den wirtschaftlich stärksten Gebieten Europas zählt, gehört Süditalien zu den strukturschwächsten Regionen Westeuropas. Folge ist eine hohe Arbeitslosenquote (rund 13 %), betroffen ist insbesondere die Jugend. Fast schon legendär sind darüber hinaus die hohe Kriminalität und das organisierte Verbrechen. Seine Akteure haben besonders in Kampanien, Kalabrien und auf Sizilien Kontrolle über viele Wirtschaftszweige. Zusätzlich prägt eine relativ ungleiche Einkommensverteilung ganz Italien und seine Bewohner.
Volunteer-Programme von professionellen Veranstaltern gibt es für Italien eher wenige. Mehr Möglichkeiten bietet das Volunteering über Freiwilligendienste wie beispielsweise das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), der Europäische Freiwilligendienst (für junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren), weltwärts oder der Andere Dienst im Ausland (ADiA).
Je nach Dienst und Projekt werden Taschengeld, Verpflegung, ein Sprachkurs, Unterkunft sowie Seminare erstattet. Bei der Unterkunft darfst du keinen Luxus erwarten; häufig teilen sich mehrere Volunteers eine Wohnung. Bei der Freiwilligenarbeit innerhalb Italiens sind mehrere Einsatzgebiete möglich, vor allem im sozialen Bereich. Bedarf an Volunteers gibt es aber z.B. auch in Projekten zur Umweltbildung und zu Medien und Kommunikation.
Volunteers, die sich in SOS-Kinderdörfern engagieren möchten, begleiten die Kinder unter anderem zur Schule und verschiedenen Terminen, geben Hausaufgabenhilfe und unterstützen die Freizeitgestaltung der Kids. Denkbar ist auch dein Einsatz in der Offenen Jugendarbeit sowie in Hilfsprojekten für Kinder mit einer Lernschwäche.
Bewohner und Mitarbeiter von Seniorenheimen freuen sich über engagierte Volunteers, die die Senioren unter anderem bei Spaziergängen begleiten und bei Freizeitaktivität unterstützen.
Viele Hilfsprojekte in Italien brauchen freiwillige Unterstützung bei der Arbeit für Menschen mit Behinderung. So kannst du beispielsweise Studierende mit Behinderung innerhalb des Uni-Geländes begleiten und unterstützen. Weitere Projekte helfen Betroffenen mit einer Suchterkrankung oder Flüchtlingen, die in einem Flüchtlingszentrum auf Lampedusa gestrandet sind. Hier geht es um Organisatorisches, aber vor allem darum, den Flüchtlingen ein offenes Ohr zu schenken. Über die Bergbauernhilfe kannst du eine südtiroler Bergbauernfamilie tatkräftig dabei unterstützen, ihre Höfe unter schwierigen Bedingungen zu bewirtschaften. Aufgaben gibt es genug: im Haushalt, bei der Ernte oder auch bei der Betreuung der Kinder oder älteren, ggf. behinderten Menschen auf dem Hof.
Im web findest du auch Angebote von Privatleuten, die - häufig gegen Kost & Logis - freiwillige Helfer für Italien suchen. Beispiele sind hier die Mitarbeit in einem Bed & Breakfast oder in einem Farm-Hostel sowie Unterstützung bei der Olivenernte.