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Freiwilligenarbeit in Namibia

Erfahrungsbericht von Louis, 19 Jahre, Osnabrück

Hi, ich bin Louis, 19 Jahre alt, aus Osnabrück. Nach meinem Abitur im Jahr 2017 habe ich mich dazu entschieden, ein Gap Year einzulegen und mich im Rahmen verschiedener Projekte im Natur- und Artenschutz als Freiwilligenhelfer mit Natucate einzusetzen. Eines von ihnen war das Artenschutzprojekt in Namibia, das sich dem Schutz der gefährdeten Wüstenelefanten im Damaraland widmet. Nachdem ich zuvor bereits an zwei Natucate-Programmen teilgenommen habe, reiste ich Anfang März 2018 schließlich nach Namibia, um für knapp sechs Wochen am Projekt mitzuwirken.

Projektbeginn

Dieses besteht aus zweiwöchigen Blocks, deren Aufbau wie folgt aussieht: Nach der Ankunft trifft man sich in Swakopmund und lernt dort sein Team kennen. Dieses besteht in der Regel aus etwa 10-14 Freiwilligen plus Gruppenleiter und ist, was Alter und Nationalität der Teilnehmer betrifft, breit gefächert. Zusammen tritt man schließlich den Weg ins Basecamp des Projekts an – ein einfaches, aber gut ausgebautes Camp, das am Rande eines Flussbetts liegt. Das Tolle: Manchmal kommt es vor, dass man hier bereits Besuch von Elefanten bekommt!

Woche 1: Building Week

In der ersten Woche ist „Building Week“ angesagt: Dazu begibt man sich in 4x4-Fahrzeugen hinaus ins Damaraland, um an verschiedenen Orten Schutzvorrichtungen zu bauen. Diese sollen dabei helfen, den vorherrschenden Human-Wildlife-Konflikt weiter einzudämmen. Ich war darin involviert, eine Mauer um einen Wassertank zu bauen, der von den örtlichen Bauern nicht mehr genutzt werden konnte, da in regelmäßigen Abständen eine Elefantenherde vorbeizog und auf ihrer Suche nach Wasser das Rohr beschädigte.

Ohne Frage: Die körperliche Arbeit, gerade auch bei den Temperaturen, kann ganz schön anstrengend sein – aber in einem motivierten und gut funktionierenden Team, so wie wir es waren, vergeht die Zeit wie im Flug. In der Building Week arbeiteten wir von morgens früh bis in den späten Nachmittag, hatten jedoch zur heißen Mittagszeit eine etwa zweistündige Pause. In dieser bekamen wir Essen und konnten uns etwas ausruhen. Nachdem wir dann um etwa 17 Uhr die Projektarbeit beendet haben, sind wir in das eigens aufgeschlagene, mobile Camp zurückgefahren. Dort haben wir gemeinsam über dem Feuer unser Abendessen zubereitet und konnten uns im Anschluss, um das Lagerfeuer herum sitzend, richtig kennenlernen. Irgendwann ist dann schließlich Schlafenszeit und alle schlafen im selbst aufgebauten Lager auf einer Plane. Den Morgen beginnt man dann mit einem Kaffee oder Tee bei einem unvergleichlichen namibianischen Sonnenaufgang! Ist die Building Week beendet, geht es fürs Wochenende zurück ins Basecamp, wo jeder etwas Freizeit genießen kann.

Woche 2: Patrol Week

Dann beginnt die zweite Woche, die sogenannte „Patrol Week“. Im Rahmen von dieser fährt man zusammen als Gruppe im 4x4-Fahrzeug querfeldein durch die Weiten des Damaralands und trackt verschiedene Elefantenherden, um Forschungsdaten zu sammeln. Diese Daten helfen dabei, die Populationen der Elefanten im Blick zu behalten und außerdem herauszufinden, in welchen Gebieten weiterhin Lösungen für den Human-Wildlife-Konflikt gefunden werden müssen. Auf den Fahrten wird man Zeuge der unterschiedlichsten Landschaften Namibia und sieht mit etwas Glück viele Wildtiere wie Giraffen, Zebras, Hyänen – und natürlich zahlreiche Elefanten.

Das Gefühl, das die Nähe zu einem so eindrucksvollen Tier in einem auslöst, ist einfach unbeschreiblich und raubt einem jedes Mal aufs Neue den Atem! Und auch das tägliche Aufschlagen seines Lagers an wechselnden Orten der Region ist etwas ganz Besonderes und ermöglicht es, der Wildnis Namibias so nahe zu kommen wie es überhaupt geht.

Zahlreiche Erhöhungen des Landes erlauben es, unvergleichliche Aussichten auf das weite Land zu erhaschen und den Tag mit einem kühlen Bier in der Hand bei atemberaubenden Sonnenuntergängen ausklingen zu lassen.

Abschluss und Fazit

Nach einer letzten Nacht im Basecamp tritt die Gruppe im Anschluss den Rückweg nach Swakopmund an. Nimmt man für zwei weitere Wochen oder länger am Projekt teil, wechselt dort das Team. Wer nun glaubt, dass ihn einfach eine Wiederholung der ersten zwei Wochen erwartet, irrt: Durch die neue Gruppenzusammensetzung und die stets unberechenbare Natur kommt niemals Langeweile auf und man sieht und lernt immer wieder neue Dinge. Die Projektleiter haben ein unglaubliches Wissen über die Natur, sodass man am Ende wahnsinnig viele neue Kenntnisse über Elefanten, weitere Tiere und das Land Namibia erworben hat. Man bekommt einen unglaublich interessanten Einblick in den Artenschutz und versteht schnell, wie ein Leben im Einklang mit der Natur funktioniert.

Zusammengefasst blicke ich auf eine unfassbar tolle Zeit als Volunteer in Namibia zurück – mit tollen Bekanntschaften, neuen Freunden und vor allem einem geleisteten Beitrag im Elefantenschutz.

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