NATUCATE ist der Spezialist für Freiwilligenarbeit im Bereich Natur-, Arten- und Tierschutz. Auch die Vermittlung von Weiterbildungsaufenthalten und Auslandspraktika in der Natur sowie die Gestaltung und Organisation von naturnahen Sabbaticals gehören zu den Schwerpunkten der Aachener Agentur. Oberstes Anliegen ist es, nur solche Projekte und Programme anzubieten, die der Unternehmensphilosophie entsprechen und damit hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.
Beim Human-Wildlife-Konflikt handelt es sich um eine Interaktion zwischen Menschen und Wildtieren, die auf eine oder beide Parteien einen negativen Einfluss ausübt. Der seltene Wüstenelefant, der unter anderem in Namibias trockenem Damaraland angesiedelt ist, leidet unter solch einem Konflikt. Dadurch, dass die Bevölkerung dieselben Wasserquellen wie die Tiere nutzt, werden sie für die Tiere unzugänglich gemacht. Auf der Suche nach neuen Wasserquellen dringen die Elefanten, angetrieben von ihrem Instinkt, immer weiter in menschliche Siedlungen vor und verursachen unbeabsichtigt Schäden an der dortigen Infrastruktur. Die Reaktion der Bevölkerung: Vertreibung der Elefanten – welche in einigen Fällen in der Verwundung oder dem Tod der Tiere endet.
Das Artenschutzprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, diese Situation zu entschärfen, indem es den Menschen vor Ort praktische Lösungen für ein friedliches Zusammenleben mit den Tieren aufzeigt und somit den Schutz des seltenen Wüstenelefanten weiter vorantreibt. Mit der Unterstützung freiwilliger Helfer widmet sich das Projekt der Durchführung baulicher Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung, der Erschließung alternativer Wasserquellen für die Elefanten und der Förderung des Tourismus in den betroffenen Regionen. Weiterhin leistet es Bildungsarbeit in den ansässigen Gemeinden und stattet sie mit dem notwendigen Wissen über Elefantenverhalten und die Bedeutung des Artenschutzes aus. Um das Verhalten, die Bestände und Bewegungsmuster der Elefanten zu beobachten und „Konfliktregionen“ identifizieren zu können, legen wir einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit auf das intensive Orten und Monitoring der Tiere.
Das Projekt blickt seit seiner Gründung im Jahr 2001 auf zahlreiche Erfolge: So konnten bislang knapp 220 Brunnen umgebende Schutzmauern und weitere „elefantensichere“ Vorrichtungen erbaut und mehr als 650 Menschen vor Ort im Rahmen von Bildungsprojekten über das Verhalten und den Schutz von Elefanten aufgeklärt werden. Weiterhin ermöglichten die bisherigen Forschungsarbeiten – insgesamt werden 24 Wochen pro Jahr dem Elefanten-Monitoring gewidmet – den Gewinn umfangreicher Datenmengen. Bislang wurden im Rahmen dieser Patrouillen ganze 115.000 Kilometer zurückgelegt.
Nach wie vor steht das Artenschutzprojekt in Namibias Damaraland vor der großen Aufgabe, die Gemeinden der Region für den Artenschutz zu sensibilisieren und ihnen umfangreiches Wissen über die Wüstenelefanten an die Hand zu geben, welches wiederum zum Schutz dieser beiträgt. Dazu muss kontinuierlich an die Menschen herangetreten und ihnen aufgezeigt werden, wie sich die Tiere in welchen Situationen verhalten, wie ihnen begegnet werden muss und wie praktikable Lösungen für eine friedliche Mensch-Elefant-Koexistenz aussehen.